Oft hat man Projekte, bei denen nicht die Anlage selbst, sondern die Geschichte dahinter das Interessante ist. So auch bei einem aktuellen Bandtrockner-Projekt.
Bei der Anlage handelt es sich um einen mittelgroßen Bandtrockner für Schüttgüter. Eine der grundlegenden Anforderungen an den Trockner ist die Staubdichtigkeit. Neben konstruktiven Maßnahmen muss das Trocknergehäuse entsprechend dichtgeschweißt sein und Klappen oder Türen müssen speziell abgedichtet werden. Soweit sind das alles Standardinstrumente bei einer Trocknerentwicklung. Der Dichtigkeitstest (B4-Helium-Schnüffelprüfung gemäß EN 1779) war dann doch aber etwas Besonderes.
Helium-Dichtigkeitstest bzw. Helium-Lecktest
Getestet wurde die Dichtigkeit während des FATs (Factory Acceptance Test), sprich der Abnahme des Trockners bei Münstermann, über einen Helium-Dichtigkeitstest. Dabei wird Helium in den Trockner eingebracht und ein Überdruck erzeugt. Gemessen wird dann mit einer sogenannten Schnüffelsonde. Diese wird an Schweißnähte oder andere potentielle Problemstellen gehalten. Im Falle einer Leckage detektiert die Sonde austretendes Helium. Das punktuelle Messverfahren erlaubt Detektion mit einem sehr guten Ortsbezug, so dass Undichtigkeiten lokal aufgespürt und schnell beseitigt werden können.
Im Fall des Bandtrockners wurden sämtliche Reinigungs- und Wartungsklappen, Schottabdichtungen, Deckel, Wellendurchführungen, Schaugläser und Flansche auf Dichtigkeit geprüft.
Warum Helium?
Im konkreten Fall hat man sich für einen Helium-Dichtigkeitstest entschieden, da dieser einige Vorteile bietet. Die ortsgebundene Detektion von Leckagen wurde schon erwähnt. Ganz allgemein ist Helium aber auch ein Edelgas, welches zum einen in der normalen Luft in nur geringen Mengen auftritt (damit lässt sich eine erhöhte Konzentration leicht messen) und zum anderen, eben weil es sich um ein Edelgas handelt, keine chemische Reaktion mit anderen Stoffen eingeht, welche dann das Ergebnis verfälschen könnte.