Markus Lockenkötter hat seine Ausbildung zum Metallbauschlosser als Viertbester in Deutschland abgeschlossen. Daraufhin studierte er Maschinenbau und arbeitete in den Semesterferien als Schlosser. Erst danach kam er zu Münstermann und wurde dort mit 29 Jahren zum jüngsten Projektleiter im Team. Heute ist der 41-Jährige stellvertretender Abteilungsleiter und erzählt uns, wie sich alles für ihn richtig entwickelt hat.

„Angefangen bin ich bei Münstermann als Konstrukteur für Fördertechnik“, erinnert sich Markus Lockenkötter. Das ist 14 Jahre her und Markus längst nicht mehr in der Konstruktion tätig. Denn schon zwei Jahre nach seinem Einstieg bei Münstermann bekam er die Chance, sich in der Projektleitung zu bewähren. „Bernd Münstermann hat den Projektleiter in mir gesehen, bevor ich selbst dran gedacht habe“, erzählt Markus. „Und wenn dir jemand mit dieser Aura das zutraut, dann machst du es halt einfach“, schmunzelt er. Seine Erfahrungen durch die Ausbildung, das Studium und die Konstrukteurstätigkeit kamen ihm zugute, brachte er doch viel Hintergrundwissen mit in die neue Position. „Ich hatte damals jedoch keine Vorstellung, was da auf mich zukommen würde“, betont er heute.

Geschäftsführer auf Zeit

Als eine seiner Hauptfähigkeiten gibt Markus an, den Überblick behalten zu können. Und das sei auch nötig bei manchmal 50 bis 60 parallel laufenden Projekten im Unternehmen. „Von der Bestellung bis zur Abnahme beim Kunden bin ich als Projektleiter der erste Ansprechpartner und habe alles im Blick. Ob Termine, Elektrokomponenten oder die Bleche. So ein Großprojekt dauert, wenn es gut läuft, eineinhalb Jahre“, erklärt der auf Anlagen spezialisierte Projektleiter. Doch nicht nur bei seinen eigenen, aktuell sieben, Projekten behält Markus stets den Überblick. Als stellvertretender Abteilungsleiter der Projektleitung führt er in Abwesenheit des Abteilungsleiters die interne Kapazitätsplanung für alle laufenden Projekte bei Münstermann durch und muss gut organisieren können. „Man muss Entscheidungen treffen. Als Projektleiter bin ich mein eigener Herr. Aber es geht auch viel um Verantwortung und Kommunikation im Team. Zum Projektgeschäft gehört es, viele Menschen an einen Tisch zu bringen und Informationen auch abteilungsübergreifend weiterzugeben“, berichtet er. Bernd Münstermann habe einmal zu ihm gesagt, als Projektleiter sei man „Geschäftsführer auf Zeit“. Und so habe es sich in seinem Berufsalltag bestätigt. Die Anlage fertigbekommen – das sei das oberste Ziel eines jeden Projektes. Wie, das sei ihm als Projektleiter überlassen. Dabei gilt es zudem, die Kundenzufriedenheit, das Einhalten der Terminschiene und ein positives finanzielles Ergebnis zu berücksichtigen.
 
Bei Münstermann reizt ihn der Sondermaschinenbau, weil dieser mehr als einen gewissen Standard zulässt: „Du entwickelst stetig weiter und sicherst dein prozesstechnisches Know-how immer wieder ab. So kannst du dich in jeder Anlage selbst verwirklichen und dich immer weiterentwickeln.“ Aktuell beschäftigt ihn ein Projekt für die Medizintechnikindustrie, in der es spezielle Reinraumanforderungen an die Anlage gibt. „Die Aufgaben und damit Anforderungen unserer Kunden werden immer spezieller und wir können uns mit unseren individuellen Lösungen immer mehr abgrenzen. Das unterscheidet uns von einer normalen Schlosserbude“, betont Markus. 

Westfälisches Miteinander

„Stur und treu“, so beschreibt Markus das Betriebsklima bei Münstermann. „Wie wir Westfalen eben sind“, lacht er. „Extrem familiär“, sei es bei Münstermann. „Da kennst du viele und es ist direkt vor der Haustür“, hatte er sich damals bei seiner Entscheidung für Münstermann als Arbeitgeber gesagt. Heute arbeitet Markus mit Kegelbrüdern, Schützenbrüdern und Stammtischkollegen zusammen. Einer seiner heutigen Kollegen war schon in der Ausbildung mit ihm zusammen in der Berufsschule – damals allerdings noch mit unterschiedlichen Ausbildungsbetrieben. Dem stark verwurzelten Telgter gefällt das Familiäre und Regionale. Er möchte nirgends anders arbeiten und auch nicht weg aus Telgte. „Ich bin in meinem Leben mehrfach umgezogen, aber immer auf dem eigenen Hof“, lacht er. Hier lebt er mit seiner Frau und ihren drei gemeinsamen Kindern. Nach Feierabend wirft sich der Münstermann in den heimischen Blaumann, denn zu Hause in der Werkstatt gibt es für ihn immer etwas zu tun. „Das ist für mich der körperliche Ausgleich zu meinem Bürotag“, erklärt er und taucht wieder in seine Schlosservergangenheit ein. Und ein Stück auch in seine Kindheit. Denn genau hier, auf dem Bauernhof in Telgte, hat er als kleiner Junge seine ersten handwerklichen Erfahrungen machen dürfen.

Warum hast du nach deiner Ausbildung zum Metallbauschlosser noch studiert? 

Eigentlich wollte ich nach der Ausbildung meinen Meister machen. Aber meine Eltern haben mir damals zum Studium geraten. „Überleg dir das“, haben sie gesagt. Und ich habe es mir überlegt und mein Maschinenbaustudium, das ich noch mit Diplom erfolgreich abgeschlossen habe, nie bereut. Ich habe Vollzeit studiert und in den Semesterferien als Schlosser gearbeitet. So hatte ich ein gutes Einkommen und gleichzeitig Berufserfahrung, die mir noch heute hilft.

Münstermann liefert Sonderanlagen in die ganze Welt. Wie häufig bist du unterwegs?

Ich schätze, dass ich etwa 50 Tage pro Jahr auf Geschäftsreise bin – zumindest war das vor Corona so. Im Vergleich zu anderen Kollegen ist das nicht viel. Bei einem Großprojekt, das ca. eineinhalb Jahre läuft, bin ich vielleicht sechs Mal beim Kunden vor Ort. Das kann in Lübeck sein, aber auch in Malaysia. Ich persönlich möchte gar nicht häufiger beruflich unterwegs sein, denn ich bin sehr gerne zu Hause in Telgte. Und vieles lässt sich mittlerweile ja dank moderner Technik lösen. So kann ich den ganzen Tag Meetings mit Kunden in den unterschiedlichsten Ländern haben, ohne mein Büro bei Münstermann zu verlassen.